Die CO2-Emissionen sind jene Kennzahl, anhand derer häufig die Umweltfreundlichkeit bzw. Umweltschädlichkeit einer Tätigkeit bemessen wird. CO2-Emissionen sind gemeinsam mit anderen Treibhausgasen zunehmend für den Klimawandel verantwortlich.
Deswegen haben wir die CO2-Emissionen unseres Betriebs ganz genau unter die Lupe genommen. Wir haben zudem bestehende Studienergebnisse über die Treibhausgasbilanz von Urlaubsarten betrachtet. Auf dieser Seite legen wir dir die Ergebnisse gerne offen. Es ist an der Zeit, das negative Bild des Skitourismus zu berichtigen.
Eins geht ganz deutlich aus den Untersuchungen hervor: Die An- und Abreise macht den wesentlichen Anteil des CO2-Verbrauchs eines Urlaubs aus. Häufige Kurzurlaube wie Citytrips mit dem Flugzeug übers Wochenende und Fernflugreisen sind also klimaschädlicher als ein 1-wöchiger Skiurlaub in Österreich, in den man idealerweise sogar mit der Bahn fährt.
Gemeinsam mit der Unternehmensberatung ClimatePartner haben wir den Energieverbrauch aller unserer Abteilungen und Tätigkeiten analysiert. Über Monate hinweg haben wir Informationen aus allen Bereichen zusammengetragen, Daten aufgeschlüsselt und unseren CO2-Fußabdruck berechnet. Ein positiver Nebeneffekt war, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf das Thema sensibilisiert wurden und sehr motiviert sind, Einsparungspotenziale in ihren Bereichen zu finden.
Die CO2-Bilanzierung zeigt folgendes Ergebnis:
- In der Wintersaison 2019/20 wurden 4.149,1 Tonnen CO2 durch unseren Skibetrieb produziert. Das sind pro Skifahrer und Tag 2,30 kg CO2 (gerechnet mit 1,8 Mio. Skitagen). 2,30 kg CO2 entspricht einer Autofahrt von 7,14 km bzw. 2,5 Waschgängen einer Waschmaschine bei 60 °C bzw. der Herstellung eines Ladysteaks aus 180 g Rindfleisch.
- Durch das Verwenden von 100 % Ökostrom sparen wir bereits jetzt 9.800 Tonnen CO2 im Vergleich zum gängigen Strom-Mix in Österreich. Da sind über 70 %!
- Unser Fuhrpark, inklusive Pistengeräten und Skibussen, macht den größten Posten in der CO2 Bilanz aus.
Übersicht CO2-Verteilung
Wie können wir den CO2-Fußabdruck reduzieren?
Auf Basis dieser gewonnenen Erkenntnisse haben wir folgende Maßnahmen beschlossen:
Wir arbeiten eng mit unseren regionalen Partnern wie Hotellerie, Hüttenwirte etc. zusammen und stimmen die Ergebnisse mit ihnen ab, damit auch sie ihren Teil zur Reduktion des CO2-Ausstoßes beitragen können. Somit stellen wir sicher, dass du auch über den reinen Skibetrieb hinausgehend nachhaltige Alternativen in deinem Skiurlaub bzw. Skitag hast.
Kurzfristige Maßnahmen
- Skibusfahrten reduzieren bzw. die Taktung der Busse optimieren, damit Leerfahrten vermieden werden.
- Anreiz für emissionsärmere Mitarbeitermobilität schaffen, z. B. Umstieg auf E-Fahrzeuge.
- Umstellung der Mitarbeiter-Shuttels im Winter auf E-Busse
- Umstieg auf CO2-neutrale Druckprodukte mit Siegel „FSC Mix 70 %“.
- Skibusse noch mehr bewerben, um beim Individualverkehr einzusparen.
- Das Bewusstsein unserer Mitarbeiter schärfen, wo sie CO2 einsparen können und ihre eigene Kreativität in Bezug auf Einsparungspotenziale fördern.
Mittelfristige Maßnahmen
- Angebote für klimaneutrale An- und Abreise fördern (z.B. Kooperationsprojekte mit den ÖBB ausbauen).
- Unsere Skibusse von Diesel auf emissionsärmere Antriebstechnologien umrüsten (z. B. Elektrobusse).
- Den betriebseigenen Fuhrparks in Richtung Elektromobilität umrüsten, wo möglich.
- Maßnahmen suchen, die den CO2-Ausstoß bei der Pistenpräparierung reduzieren. Hier sind wir besonders auf die allgemeine technologische Entwicklung angewiesen. Seit dem Winter 2022/23 fahren all unsere Pistengeräte mit HVO-Treibstoff bis alternative Antriebsformen wie Wasserstoff die Serienreife erlangen.
100 % Ökostrom im Snow Space Salzburg
Wir beziehen unseren Strom von der Salzburg AG. Deswegen haben wir bei Markus Matschl, dem Leiter für Erneuerbare Energie der Salzburg AG, nachgefragt, wie sich dieser Ökostrom-Mix genau zusammensetzt. Das hier sind wichtigsten Fakten aus dem Interview:
- Die Salzburg AG beliefert die Snow Space Salzburg Bergbahnen mit 100 % erneuerbarer Energie (Ökostrom-Mix: ca. 85 % Wasserkraft, ca. 10 % Windenergie und ca. 5 % Photovoltaik und sonstige erneuerbare Energieformen).
- Snow Space Salzburg benötigt im Jahr 25 Mio. Kilowattstunden. Das entspricht einer Menge von ca. 4.000 Einfamilienhaushalten.
- Alleine das Laufkraftwerk St. Johann im Pongau produziert im Jahr ungefähr das Dreifache des jährlichen Stromverbrauchs der Snow Space Salzburg Bergbahnen. Das Laufkraftwerk in St. Johann im Pongau ist nur eines der 3 wichtigen Kleinwasserkraftwerken in der Region.
CO2-Bilanz von Urlauben im Vergleich
Die Klimadiskussion wird immer lauter, beim Urlaub fährt das schlechte Gewissen regelrecht mit. Dabei kann man selbst entscheiden, welche Art von Urlaub man macht. Denn nicht jeder Urlaub muss zwangsläufig belastend für die Umwelt sein.
Das österreichische Bundesamt hat 2018 eine interessante Erhebung zur Treibhausgasbilanz typischer Urlaubsarten durchgeführt. Dabei wurde folgendes festgestellt:
- Die An- und Abreise verursacht den größten CO2-Ausstoß in einem Urlaub. In einem typischen Skiurlaub sind es bis zu 70 %. Die Entfernung zwischen Urlaubsort und Zuhause ist dabei wesentlich.
- Bei kürzeren Strecken greift man auf das Auto oder idealerweise die Bahn zurück, bei weiteren Entfernungen auf ein Flugzeug.
- Der Flugverkehr verursacht weltweit 2,69 % des CO2-Ausstoßes.
- Bei der Unterkunft ist die Wahl der Ausstattung des Beherbergungsbetriebs wichtig. Klimaanlagen, beheizte Swimmingpools, Saunen etc. schlagen sich negativ in der Energiebilanz nieder. Auch die Fortschrittlichkeit des Betriebs ist wichtig. In den Malediven wird zum Beispiel typischerweise auf Dieselaggregate zurückgegriffen, in Österreich stammt der Großteil aus Wasserkraft.
- Bei den Urlaubsaktivitäten ist ein Ski- und Sommerurlaub in Österreich, was den CO2-Ausstoß betrifft, geringer einzustufen als bei anderen Urlaubsarten. Ein typisches Verhalten bei einer Fernreise verursacht einen höheren CO2-Ausstoß.
Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse kannst du hier nachlesen:
Weitere interessante Studienergebnisse findest du auf der Seite des Fachverbands der Seilbahnen:
Das Interview mit Univ.-Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Ulrike Pröbstl-Haider fasst die Thematik ebenfalls sehr gut zusammen.